
Es mag unterschiedliche Motive geben, am Saum des Meeres halb im flachen Wasser halb auf dem festen Land zu gehen und in diesem Fall die Stimmung zu genießen, die durch die tiefstehende und bald untergehende Sonne, das leise Rauschen des Meeres, den Kontakt der nackten Füße mit den Elementen und durch die frischen Gedanken… bei der einen oder dem anderen hervorgerufen wird.
Wir gehen auf der Grenze zwischen Wasser und festem Land, wir sind Grenzgänger – hier sogar im wörtlichen Sinn.
Ich will das hier nicht weiter vertiefen aber vielleicht mit einem Wort Georg Christoph Lichtenbergs (1742 – 1799) ein wenig herausfordern: Auf der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe.
In diesem Falle wären das vielleicht Quallen!? (Und hoffentlich kein Plastikzeugs)
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Außer Menschen sind es in der Tat Quallen (https://hjschlichting.wordpress.com/2019/02/27/fundstueck-2-qualle-als-unfreiwillige-linse/), deren Zahl sich im Vergleich zu den Menschen allerdings in Grenzen (sic!) hält.
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Ich liebe den Strand wegen diesen Spaziergängen. Liegen will ich dort eigentlich nicht!
Was Lichtenberg damit wohl (alles) meinte:
„Auf der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe“
Zwei Sphären bedienen, erfordert eben immer besondere Eigenschaften.
Ich hatte mal hier eine Serie angefangen, in denen ich Menschen vorstellte, die im Grunde unvereinbare Leidenschaften pflegen.
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Ich ziehe auch Spaziergänge vor. Die Aussage Lichtenbergs gehört zu meinen Lieblingssprüchen. Sie betrifft nicht nur Menschen und andere Lebewesen, sondern auch Sachen. Gerade habe ich Regentropfen am Fenster vor Augen, die teils zögerlich, teils mit Eile ihren Weg an dieser Grenze suchen…
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Grenzgänger, Grenzerfahrungen, – da lernt und erlebt man oft das Wichtigste im Leben.
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Das ist wohl wahr. Auch die Grenzen, die uns auferlegt sind, zeigen das mit aller Deutlichkeit.
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Dein Bild lässt mich denken: Spazieren wir nicht immer im Dazwischen? Zwischen gestern und morgen, zwischen Leben und Tod, zwischen davor und danach, zwischen Gesagtem und Verschwiegenem, zwischen den Tieren und Göttern, zwischen dem Sonnenlicht und unserem Schatten …?
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Ja das stimmt. Die eigenartige Stimmung dieser fast lautlosen, nur vom leisen Rauschen der auslaufenden Wellen untermalten Szenerie ließ mich an unsere BeGrenzungen und ZwischenRäume denken. Das war auch die Motivation für dieses Foto.
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