Die Wolken werden noch vom farbigen Licht des Sonnenuntergangs beleuchtet, obwohl die Urheberin der Beleuchtung, die Sonne, bereits untergegangen ist. Sie ist – geozentrisch gesprochen – bereits so tief gesunken, dass ihr Licht nicht mehr direkt zu uns vordringt. Nur die hochstehenden Wolken werden noch erreicht und reflektieren diffus das zu Dämmerungsfarben „herabgefilterte“ gelb-orangene Licht in unsere Augen (oberes Foto). Und einige Wolken liegen – entgegen dem Augenschein – so tief, dass sie bereits einen dunklen, lichtarmen Ton angenommen haben.
Aber es dauert nicht sehr lange, bis die weiter abgestiegene Sonne auch die bislang noch strahlenden Wolken nicht mehr erreicht und auch diese nur noch durch das wenige Streulicht erkennbar sind, das aus den höheren Regionen der Atmosphäre stammt . Jedenfalls musste ich nicht lange warten, bis ich auch dieses Szenario im unteren Foto ablichten konnte.
(Die Überschrift habe ich dem schönen Gedicht „Abend“ von Rainer Maria Rilke entnommen)
Diskussionen
Trackbacks/Pingbacks
Pingback: Wie sieht der Himmel des Mondes aus? | Die Welt physikalisch gesehen - 21. Oktober 2018