Bis heute tauchte die Sonne Tag für Tag etwas tiefer ab und ließ die Tage kürzer werden. Ab heute geht es wieder bergauf. Die Sonnenscheindauer nimmt wieder zu, auch wenn das zunächst so langsam vonstatten geht, dass man gar nichts davon merken wird. Trotz der damit verbundenen Verheißung von kommender Helligkeit und Wärme ist diese Wintersonnenwende der (astronomische) Beginn des Winters. Das ist insofern berechtigt, als die Abkühlung mit einer gewissen Verzögerung eintritt. Daran ändert die Zunahme der Sonnenscheindauer zunächst nichts. Im Gegenteil, es kann noch ganz schön kalt werden.
Die Wintersonnenwende läutet außerdem die Weihnachtsfeierlichkeiten ein. In diesem Jahr sogar mit einer seltenen Planetenkonstellation: Die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter und Saturn kommen sich sehr nahe. Jupiter zieht knapp, d.h. mit einem Abstand von 6 Bogenminuten am Saturn vorbei. Man spricht auch von der Großen Konjunktion.
Das Himmelsspektakel lässt sich am besten am frühen Abend am Südwest-Himmel beobachten, sofern sich nicht wieder einmal die Wolken als Spielverderber erweisen. Allerdings ist der Beobachtungszeitraum relativ klein, weil die Planeten bald danach in der Dunstschicht des Horizonts versinken. Natürlich kann man auch noch einige Tage später hinschauen, wenn sie sich langsam wieder voneinander entfernen.
Da sich die Planeten unterschiedlich schnell um die Sonne bewegen, kommt es immer mal wieder zu Überholmanövern. Weil der näher zur Sonne stehende Jupiter 12 (Erd-) Jahre zur Umkreisung der Sonne benötigt, braucht Saturn dafür 30 Jahre, sodass es alle 20 Jahre zu einer Überholung kommt. Das letzte Mal fand das Ereignis am 31. Mai 2000 statt und wird sich am 31. Oktober 2040 wiederholen. Allerdings kamen und kommen sie sich dabei bei weitem nicht so nahe wie heute.
Das liegt daran, dass die Planeten nicht genau auf derselben Ebene wie die Erde die Sonne umrunden – die Ebenen sind ein wenig zueinander geneigt. Es stellen sich daher unterschiedliche Abstände ein. So kommt es, dass eine vergleichbar enge Begegnung zwischen den beiden Gasriesen erst wieder im Jahre 2080 stattfindet.
Diese Große Konjunktion zählt zu den Kandidaten an Christi Geburt der Stern von Bethlehem gewesen zu sein. Sie fand im Sternbild der Fische im Jahre 7. Chr. statt. Daneben werden aber auch der Halleysche Komet (12 – 11 v. Chr.), eine Konstellation von Sonne, Jupiter, Venus und Mond im Sternbild Widder (6 v. Chr.), eine Nova (5 oder 4 v. Chr.) oder zwei Konjunktionen von Venus und Jupiter (3 – 2 v. Chr.) als mögliche Kandidaten für den Stern von Bethlehem genannt. Zu jeder dieser Hypothesen gibt es jedoch Einwände, sodass keine von ihnen wissenschaftlich anerkannt ist. Schade, die heutige Konjunktion würde so schön in den Zeitplan passen.
Das Foto (CC0 Public Domain) zeigt die Große Konjunktion im Dezember 2020 mit einem Abstand von (noch) ungefähr 15 Bogenminuten zwischen Saturn (links oben) und Jupiter (rechts unten) zwei Tage vor der größten Annäherung. Die vier Galileischen Monde: links oberhalb vom Jupiter die Monde Kallisto, Ganymed und Europa, rechts unterhalb in unmittelbarer Nähe zu Jupiter der Mond Io. (Zum Vergrößern anklicken).
Da wurde mir warm ums Herz, als ich den Namen Galilei las…
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Die Entdeckung der Jupitermonde durch Galilei war insofern von großer Bedeutung für die Durchsetzung des Kopernikanischen Weltbildes als hier erstmalig entgehen der Behauptung der Kirchenvertreter, alle Himmelkörper würden sich um die Erde drehen, erstmalig gezeigt werden konnte, dass sich Himmelkörper um einen anderen als die Erde drehten: Monde um Jupiter.
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Danke!
Hartnäckiges Weiterbehaupten und Festhalten war diesen Vertretern zu eigen.
Wann erkannten sie denn schlussendlich diese Monde an?!
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Ob sie das je offiziell anerkannt haben, weiß ich nicht. Ich erinnere mich nur, dass Galilei erst 1992 von Johannes Paul II rehabilitiert wurde, womit die Anerkennung der Jupitermonde wohl automatisch erfolgt ist.
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Immerhin! Das ist schon als grandios zu bezeichnen. Oder als Grandeur? Wie sagt man? 😃
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Klar, gemessen an der Ewigkeit, haben sie mit der Verspätung der Rehabilitation um fast 400 Jahre, verdammt schnell gehandelt. 😉
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Bei manchen Dingen bleibt einem nur Sprachlosigkeit. 😃
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🙂
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ich las, eine vergleichbar große Annäherung gibt es nur ca alle 400 Jahre?
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Nein, das ist nicht korrekt. Die Annäherungen sind sehr unregelmäßig. Der Physiker Patrick Hartigan sagt hierzu: „Die aktuelle Große Konjunktion ist besonders selten, weil beide Planeten sich so nahe kommen… Man muss schon bis zum 4. März 1226 zurückgehen (also ca. 800 Jahre), um eine so nahe und bei Nacht sichtbare Konjunktion dieser beiden Himmelskörper zu sehen.“ Aber eine ähnlich nahe Große Konjunktion wird es bereits wieder am 15. März 2080 geben. Einige unserer jüngeren Zeitgenossen haben also eine weitere Chance, wenn sie heute Abend einen wolkenverhangenen Himmel vor Augen haben.
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Ich habe heute mehrmals hoffnungsvoll Richtung Süd-West geschaut, aber von Horizont kann von meinen Fenstern aus eigentlich nicht die Rede sein. Selbst die Sonne schafft es im Moment nur, sich etwas mühsam daumenbreit über die Dächer der Häuser zu erheben.
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…und bei uns hat ab 16:00 h geregnet, gerade in dem günstigen Zeitraum. Ich werde es in den nächsten Tagen weiter versuchen. Bis Ende des Jahres ist der Anblick immer noch eindrucksvoll 😉
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Ja, ich habe auch schon überlegt, von wo aus ich es noch mal versuchen könnte, die Große Konjunktion zu sehen. Eine weitere Gelegenheit dürfte es in meinem Leben nicht geben.
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Ich habe sie vor ein paar Tagen gesehen, es wird nicht viel anders sein, wenn man sie in ein paar Tagen sieht. Sie sind dann immer noch so nahe, wie man Planeten kaum sieht.
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Hier hat es leider auch geregnet ohne Unterlass. Keine Chance auf das Himmelsspektakel. Ich hoffe auf die nächsten Tage, aber der Wetterbericht macht da wenig Hoffnung… 2080 wird wohl keine Option 😉
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