Warum erscheinen die Linien verzerrt?
Erklärung des Rätselfotos des Monats August 2022
Frage: Wie entstehen diese Strukturen?
Antwort: Wir blicken auf eine leicht bewegte aber glatte Wasseroberfläche. Sie reflektiert das auftreffende Licht spiegelnd. Da die Aufnahme in einem Jachthafen gemacht wurde, spiegelt sich nicht nur der blaue Himmel, sondern auch das von den Schiffen diffus reflektierte Licht. Weil die Oberfläche unterschiedliche Krümmungen aufweist, wird das Licht in unterschiedliche Richtungen reflektiert, sodass die nachbarschaftliche Ordnung der gespiegelten Originale durcheinander gerät und diese daher nicht mehr zu erkennen sind.
Fasst man die bewegte Wasseroberfläche als Abfolgen von sich ändernden hohl- und wölbspiegelartigen Deformationen auf, so kommt es zu entsprechenden mehr oder weniger starken Verzerrungen der abgebildeten Gegenstände. Je nachdem ob eine gegebene Deformation der Wasseroberfläche groß oder klein ist, befinden sich die gespiegelten Objekte innerhalb oder außerhalb der Brennweiten der flüssigen Hohlspiegel mit der Folge, dass neben den einfachen Verzerrungen auch noch „kopfstehende“ Abbilder auftreten. Damit geht die Kohärenz der gespiegelten Objekte vollends verloren und die Spiegelbilder mutieren kaleidoskopartig zu abstrakten Mustern, die zwischen verschiedenen, aber auf selbstähnliche Weise sich wiederholenden Grundstrukturen changieren.
Sehr schön immer wieder deine Rätselfotos, Joachim 7nd beim aktuellen Foto vermute ich, dass die Münze nicht auf einer glatten Fläche, sondern in einem nicht zu straff gespannten Tuch liegt. 😉
Liebe Grüße und hab noch einen schönen Tag 🌺🍀
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Dass die Münze nicht auf dem Millimeterpapier direkt liegt ist korrekt, aber ein Tuch ist nicht im Spiel.
Auch dir liebe Grüße und Dank für die Lösung, die leider nur halb richtig ist.
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Hmmm… Zumindest wurde irgendwie die glatte Oberfläche des Milimeterpapiers irritiert, was jedoch auch eine optische Täuschung sein kann weil diese Münze nicht wirklich aufliegt wie man sieht. 🤔
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Auch das ist richtig. Eine optische Täuschung ist es allerdings nicht – um diese Richtung gleich auszuschließen. 😉
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Ich glaube ich habs… Unter dem Milimeterpapier liegt etwas das eine leichte Wölbung nach oben verursacht und darauf liegt die Münze!? 🙃
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Ist es das Spiegelbild eines Hohlspiegels?
Immer sehr spannend, Deine Monatsrätsel!
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Danke, Claudia. Aber ein Hohlspiegel ist nicht im Spiel 😉
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Das scheint mir eine Flüssigkeit zu sein, auf der die Münze ruht. Der halbrunde Glanzbereich am Fuss der Münze scheint das zusätzlich zu belegen.
Zudem gibt es den Schatten der Münze auf dem Millimeterbereich, der von einem Abstand der Münze zu diesem Bereich kündet.
Das Verzerren der Linien ist dem Eindrücken der Münze geschuldet.
Im übrigen gemahnt das an die raumverzerrung durch grosse astronomische Objekte.
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Glückwunsch! Du hast das Rätsel perfekt gelöst. Meine Reaktion erfolgt erst jetzt, weil immer noch Lösungen per Email eintrudelten, was aber inzwischen abklingt. Ich werde dann mit dem neuen Monatsrätsel noch einige kleine Ergänzungen/Abrundungen hinzufügen. 🙂
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Die Münze scheint auf einer Art Sockel im/über dem Wasser zu liegen. Wenn das Wasser in einem gläsernen Gefäß steht, unter dem das Millimeterpapier liegt, könnte das so etwa aussehen. Vorausgesetzt ist hierbei: der Sockel wirkt hygroskopisch, so dass sich das Wasser etwas an ihm hochzieht, wodurch die verzerrte Ansicht entsteht.
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Du beschreibst hier eine schöne Konstruktion, die ich fast Lust hätte zu realisieren. Aber wenn du dir die Verzerrung im Millimeterpapier genau anschaust, dann erkennst du, dass die Linien gedehnt sind, wie das bei einer Gummihaut der Fall ist. Beim Hochziehen müssten die Linien doch gestaucht erscheinen (?)
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Ich grüble immer noch … wie komme ich eigentlich auf Wasser? Ist Wasser hier überhaupt zwingend beteiligt?
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Der Gedanke an Wasser ist gar nicht so abwegig, nur nicht in der Weise wie du es skizziert hast.
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Deine Erklärung des Vormonatsrätaels hat Poesie, das Mäandern von Hohl- und Wölbspiegeln ist fast schon Musik.
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Danke, Gerhard. Ich genieße manchmal diese sich ständig ändernden und doch irgendwie gleichbleibenden Bilder im kleinen Hafen von Greetsiel (Ostfriesland) die man bei einem Krabbenbrot und Jever-Pilsener erlebt.
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Als Zubrot sozusagen…
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Genau… 😉
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Ich hatte, wie Gerhard, auch den Gedanken an die Gitterstruktur der RaumZeit, und deren Krümmung durch schwere Objekte. In diesem Fall aber denke ich, dass die Münze, wie schon erwähnt, nicht auf dem Papier, sondern auf einer transparenten Karte mit Vergrößerungsfunktion liegt, etwas wie eine Zeckenkarte mit einer kreisrunden kleinen Lupe.
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Die Münze liegt in der Tat auf etwas Transparentem, aber eine Karte mit Vergrößerungsfunktion habe ich leider nicht. Es ist wesentlich einfacher und in jedem Haushalt vorhanden.
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Oder vielleicht auf einer Frischhaltefolie mit einem Tropfen Wasser oder Öl?
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Geht es nicht ohne Frischhaltefolie? Die wirft doch Falten, wenn sie eingedellt wird.
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Heißt das dann, dass ein Tropfen Wasser oder Öl direkt auf dem Papier liegt? Oder ist eine Glasscheibe dazwischen?
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Es ist nicht nur eine Glasscheibe dazwischen, sondern ein Glasgefäß mit flachem Boden.
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