Beim Wandern auf dem Hermannsweg von Tecklenburg nach Bad Iburg im dichten Mischwald mit altem Baumbestand stießen wir ganz unvermittelt auf eingekleidete Bäume. Dem Zustand der künstlerisch gestalteten, farbenfrohen Bekleidungsstücke nach zu urteilen, trugen die Bäume sie schon etwas länger. Vielleicht bereits im Winter. Hat hier jemand Mitleid mit den armen Bäumen oder handelt es sich um eine Kunstaktion. Eine Recherche im Internet erbrachte, dass ich offenbar wieder einmal nicht auf dem Laufenden bin. Diese Aktionen, Objekte im öffentlichen Raum „einzustricken“ oder „einzuhäkeln“ werden auch als Guerilla Knitting bezeichnet. Die Idee entstand 2005 in den Vereinigten Staaten von Amerika und ist seit einigen Jahren auch in Europa angekommen, ja sogar auf dem Hermannsweg.
Mich erinnerte dieses Kunstwerk an eine ähnliche Verpackungsinstallation, die ich bei einer früheren Wanderung entlang der Ems in der Nähe von Telgte erlebte. Auch dort waren Bäume äußerst kunstvoll verpackt. Die Verpackung war so vollkommen, dass auf Anhieb nicht zu erkennen war, dass sie natürlichen Ursprungs war.
Was man beim Wandern nicht alles erleben kann!
Eine ähnlich anmutende Idee fand ich auf der Kunstinsel Hombroich vor. Anatol Herzfeld hatte einen liegenden Stamm mit Metall verkleidet.
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Diese namenlosen Aktionen haben laufen irgendwie parallel zum normalen Kunstbetrieb…
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