
Sie sind vor Ort, die Lämpchen rund
Wie Irrwischflämmchen aufgestellt.
Die Winde keucht, es rollt der Hund,
Der Hammer pickt, die Stufe fällt,
An Bleigewürfel, Glimmerspat
Zerrinnend, malt der kleine Strahl
In seiner Glorie schwimmend Rad
Sich Regenbogen und Opal.*
Dies ist eine Strophe aus dem für mich geheimnisvollen Gedicht „Die Erzstufe“ von Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848), in dem sie sich bestimmten Aspekten des Bergbaus lyrisch nähert und dabei Naturbilder benutzt, die ganz andere Assoziationen hervorrufen. Ich sehe in den Lämpchen, die in der Sonne strahlenden weißen Köpfe der Pusteblume. Darin leuchtet eine durch Interferenz an den feinen Verästellungen der Pappusse hervorgerufene „Glorie“ in Spektralfarben, die wie ein Opal irisiert. Ein vergleichbares Irisieren sieht man zum Beispiel auch in den Distelsamen.
* Annette von Droste-Hülshoff: [Die Ausgabe von 1844], S. 173. Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 7909 (vgl. Droste-SW Bd. 1, S. 127)
Ich sehe das nicht so deutlich, meine Frau schon.
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Ja, hier zeichnet die Natur mit zartem Strich, daher ist die Deutlichkeit auch nicht so ganz wichtig.
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Ein wunderschönes Foto!
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Vielen Dank!
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Zauberhaft…. Gedicht und Foto. Danke
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Das Gedicht ist irgendwie rätselhaft. Aber irgendwie fand ich, dass es zu dem Foto passte. LG, Joachim.
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Ein fantastisches Foto, man sieht es flirren !!
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Schön ausgedrückt: Farbenflirren gewissermaßen. Danke!
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Wunderschön!
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Vielen Dank! Es war praktisch ein Schnappschuss.
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